Chansons, warm und einfühlsam

Taunus Kurier

  • Barbara Kramer, Gesang
  • Terry Truck, Klavier

Chansons, ganz klassisch auf Französisch, aber auch auf in Deutsch. Das bekam das Publikum beim Chanson-Abend mit Barbara Kramer auf der Burg geboten.

Kronberg. „So lange ich denken kann, bin ich von Frankreich fasziniert. Und wenn ich Französisch spreche, ist alles schöner.“ Wenn Barbara Kramer aber auf Französisch singt, wird es auch für das Publikum schön – so geschehen auf der Kronberger Burg.
Der Chanson-Abend war getragen von Kramers warmer und mit sanftem Timbre ausgestatteten Alt-Stimme, begleitet vom dynamischen Spiel des Pianisten Terry Truck. Kramers Affinität zu Frankreich wurde begründet, als die ausgebildete Schauspielerin für eine Rolle nach Paris engagiert wurde. Sie blieb, assimilierte sich und genoss es bald, als Französin angesehen zu werden. Allerdings: als Pariserin wurde sie nicht akzeptiert, dazu war sie zu „normal“, was wunderbar in dem Stück „La Parisienne“ zum Ausdruck kam.

In Königsstein heimisch geworden
Dennoch – Pierre Delanoé, Texter von Gilbert Bécaud, Michel Sardou, Nana Mouskouri und Mireille Mathieu, entdeckte die heute in Königsstein lebende Sängerin und schrieb ihr Lieder auf den Leib. Ihr zweiter vorgetragener Titel „La Vie“ (Das Leben) stammte beispielsweise aus Delanoés Feder. Aber längst ist Kramer selbst als Texterin aktiv. In „Wieder fühlen“ beschreibt sie eine verlorene Liebe und das Wiederaufstehen. „Wieder fühlen, wie Leben sich anfühlt, dabei sein, wenn es passiert“, ist die Mut machende Aussage.

Chansons müssen in Moll daherkommen und müssen den Schwerpunkt auf ihre Texte legen. Und diese Vorgabe erfüllte Kramer par excellence. Es gelang ihr auch, mit heiteren Themen und schnelleren Rhythmen die ander Seite des Chansons zu zeigen. Und: Geschichten werden von Kramer nicht nur gesungen, sie werden erzählt. Denn sie hat ein Händchen für die von ihr ausgewählten Texte. Um all Ihre Nuancen wahrnehmen zu können, musste man allerdings des Französischen mächtig sein.

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